Dienstag, 13. Januar 2009



So da bin ich wieder, back in Lisbon!
Was ist denn schönes in der letzten Woche passiert. Also Montag brachten die leider immer noch kranke Mami und, der ziemlich genesene Papi, mich zum Hamburger Flughafen. Obwohl ich nur zweieinhalb Wochen wieder wegfuhr mochten die mich gar nicht gehen lassen, total süß!!!
Der Flug war richtig angenehm und die Tage bis Mittwoch verbrachte ich, wie jeder hier, mit lernen. Mittwoch schrieb ich dann meine erste Klausur auf Englisch (heute hab ich erfahren, dass ich bestanden habe, juhu) und dann hatte mich die Freiheit wieder.
Da leider meine Leute hier noch eine Klausur am Montag hatten und lernen mussten, veranstaltete ich ein Wohlfühlprogramm für mich ganz allein.
Donnerstag bin ich zu Fuß fünf Stunden durch ganz Lissabon gelaufen. Angefangen bei meiner Wohnung, die Avenida Amirante Reis hinunter, über den Rossio und dann die ganze Avenida Liberdade hinauf (wer hier noch nicht war: das ist einmal durch Lissabon). Habe mir dann noch mal den hässlichen künstlichen Weihnachtsbaum von Lissabon angeschaut, bevor er abgebaut wurde. Der ist der größte von Europa, find ich ja ne Unverschämtheit, dass ist ein Drahtgestell mit Lichtern mit keiner einzigen Nadel dran, von wegen das ist ein Weihnachtsbaum. Dann habe ich mich in den Park Eduardo XII gesetzt und in den letzten Sonnenstrahlen ein bisschen für Kiel gelernt.
Am Freitag bin ich dann wieder zu Fuß durch Lissabon (mein Reiseführer will ja gründlich abgearbeitet werden) und dann ins Gulbekain Museum gegangen und mich ein paar Stunden vor Renoir und Monet Bilder gesetzt. Schon lustig als einziger Mensch ganz allein im Museum zu sein.

Abends sind wir dann erst ins Bairro Alto in eine Shot-Bar gegangen und dann ins Kapital, das liegt am Tejo. War richtig lustig. Was ich nur nicht mag, hier wird kein Eintritt verlangt, sondern ein Mindestverzehr an Getränken von 18 Euro!!! Und das muss dann ja auch getrunken werden, oh je!
Samstag bin ich dann, wie sollte es auch anders sein zu Fuß in die Stadt gegangen und habe ein paar Kirchen angeschaut, in einer war sogar gerade ein Konzert, richtig schön, bin auf den Elevador gefahren (ein ganz alter Fahrstuhl, auf dessen Gipfel man über ganz Lissabon schauen kann), dann dort verzweifelt versucht per Selbstauslöser ein Foto von mir zu machen und mich dann in den Park Estrela gesetzt(der Sternenpark neben der dazu gehörigen Basilika), und ein bisschen den alten Spiegel gelesen. Man, wenn ich so meine Erzählung durchlese fühle ich mich richtig kulturell interessiert, hihi!
(Das Ergebnis des Selbstauslösers)

Gestern war dann Fredericke, meine Mitbewohnerin mit ihren Klausuren fertig, wir haben dann zusammen gekocht und sind dann ins Bairro. Rémy ist seit gestern auch wieder da und danach sind wir in die Minimercado Bar. Das ist eine ganz kleine Bar/Diskothek von der Größe unseres Wohn- und Esszimmers und da war dann Oldinacht angesagt. Da war vielleicht eine Stimmung, richtig toll. Ich sag nur Lollipop- Lollipop. Vor allem war der Eintritt frei und KEIN Mindestverzehr. Haben dann noch den ganzen Abend den armen Rémy geärgert und Fotos von ihm und seiner „Bekanntschaft“ gemacht, hehe. Als wir nach Haus kamen saßen wir mit den Italienern noch bin um 6 zusammen, nice.
So und heute habe ich den ganzen Tag gelernt und gleich geht’s zur ersten Erasmusfete nach Weihnachten, juhu.
Morgen wollen wir noch mal an den Strand zum Surfen fahren (ich mach bei den Temperaturen garantiert nicht mit) und Donnerstag nach Sintra zu den alten Schlössern fahren. Freitag geht es dann auf das Expogelände und in das riesige Aquarium und Samstag will ich in den Zoo.
Das schöne hier, es scheint jeden Tag die Sonne. Auch wenn es kalt ist (vor allem in der Nacht ohne Heizung) genieße ich die hellen Tage nach dem grauen Deutschland. Im Sommer geht ja bei uns in Kiel die Sonne später unter dafür ist es im Winter genau anders herum. Sie verschwindet erst so um halb sechs und am Tag steht sie auch sehr hoch am Himmel.
Morgens mummele ich mich immer als erstes in eine warme Jacke und trinke dann auf dem Balkon einen Kaffee…schööööön…….
So, ich wird mir mal mein Abendessen präparieren, Wir sehen uns in 10 Tagen.
Eure Sophie
(eine der letzten Erasmusfeiern mit den Mädels, schade)

Montag, 8. Dezember 2008



(Das war vielleicht ein Zeug, das ist flüssige Schokolade, die man mit fritiertem Gebäck ist. Keiner (außer Elvira ;) ) kann die ganze Portion essen, davon bekommt man einen Schokoladenschock. Man bekam das Zeug in Madrid in eimem Café rund um die Uhr)

Da bin ich wieder, heil zurück aus dem wundervollen Madrid, naja ist eigentlich schon wieder eine Woche her, aber ich hatte nie Zeit zum Schreiben. Also ich finde die Stadt toll, da herrscht wirklich Großstadtflair. Aber es war unheimlich kalt. Ein wirklicher Kälteschockt nach Lissabon, zumal in nur Ballerinas habe, da es in Lissabon meine Schuhgröße nicht gibt!
Wir sind mit ca. 80 anderen Studenten in der Nacht von Freitag auf Samstag mit dem Bus nach Madrid gefahren. Ich bin wieder in meiner Meinung bestätigt, dass ich Reisen in der Nacht einfach nicht mag. Man versucht zu schlafen, aber es ist einfach zu wenig Platz und furchtbar unbequem.
Ich hatte mich mit Elvira für den Trip angemeldet und war heilfroh sie dabei zu haben, denn leider waren die restlichen Leute außer ein paar Ausnahmen absolut peinlich und furchtbar. Ballermann wäre stolz sie als Urlauber begrüßen zu dürfen. Ich sag nur Übergeben schon vor der Abfahrt nach Madrid, trinken in der Früh und Karaoke mit Schlagern des jeweiligen Landes.
Wir haben Samstag nach der Ankunft eine Stadttour per Fuß unternommen und Sonntag wurden wir per Bus durch die Stadt kutschiert. Ich glaube mir liegen die Spanier einfach mehr als die trockenen Portugiesen. Rund um die Uhr war Leben in den Straßen. Hier sind die Straßen nach acht Uhr außer im Bairro Alto wie ausgestorben. Das merkte man allein daran, dass die Spanier im Gegensatz zu den Portugiesen erst um 22 essen gehen und einfach lauter sind. Aber ich muss sie ja auch dank Vicky einfach mögen, nicht wahr?
Leider wurde mein Aufenthalt durch den Diebstahl meiner Fotokamera überschattet. War in einem kleinen Supermarkt und plötzlich rempelt mich ein Typ an und ist sofort wieder verschwunden. Ich war so perplex, dass ich zu spät bemerkte, dass sie fort war, juhu. Warum muss so was eigentlich immer mir passieren, ich bin doch sonst von uns immer der Fanatiker, der jede Minute schaut, ob alles noch da ist.
Was ich am meisten mochte waren die Tapas! Samstag habe ich zum Beispiel mir Elvira mittags an der Bar eines kleinen Restaurants etwas getrunken und dazu viele leckere Tapas gegessen, viel besser als dieser vertrocknet Stockfisch, den sie hier in Portugal immer essen.
Montag haben wir dann noch Toledo besucht. Eine kleine nette Straße, die mich als Mittelalterfan sofort in ihren Bann gezogen hat. Konnte mich schon durch die Straßen reiten sehen ;)
Die Woche nach dem Ausflug war von lauter Partys beprägt. Anscheinend will jeder noch mal vor dem Ende der Erasmuszeit eine Feier veranstalten, sodass ich nie vor frühestens 4 Uhr in der Nacht nach Haus kam und dass auch noch, wo ich jeden Tag um 9 aufstehen musste, da ich soviel für die Kieler Klausur lernen muss. Aber ich muss stolz sagen, dass ich wirklich meinen 9 Stunden Lernrhythmus einhalte! Donnerstag waren wir zum Beispiel mit 9 Leuten beim Chinesen „all you can eat and drink“, Freitag war eine Feier für 250 Erasmusstudenten, die ein Wochenende aus Madrid zu besuch waren und Samstag waren wir bei Martina in der Wohnung zu einer Nicolausparty, wo es massig Eierpunsch gab (trinkt das bloß nicht, das macht vielleicht Kopfschmerzen!)
So, dass wars auch schon, ach ja: in 9 Tagen bin ich wieder daheim, ich freu mich schon so auf euch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ach ja, wehe ich komme wieder und keiner hat Zeit für mich, dann bin ich sauer!

Das bin ich, nachdem man mir meinen Fotoapperat geklaut hat :(

PS: dieser Song verkörpert das Lissabonfealing http://www.youtube.com/watch?v=PBxFL_N1uFc

Mittwoch, 26. November 2008

Nach schwerem 6-tägigen Kampf glaube ich, dass ich auf dem Siegesweg bin. Habe eine der schwersten Erkältungen seit ich denken kann und lag die letzten Tage mit Fieber und Schüttelfrost im Bett, juhu! Gestern habe ich dank der deutschen Botschaft eine deutschsprachige Ärztin gefunden, die dann eine Bronchitis und was weiß ich noch festgestellt hat. Habe Medikamente im Wert von über 100 Euro verschrieben bekommen, na super. Und das beste: heute ist das Champions League Spiel Sporting gegen Barcelona (wofür ich Karten habe) und ich darf wegen der doofen Antibiotika noch nicht mal ein Bier trinken, naja, das ist ja noch ok, aber am Wochenende gehts mit der Erasmusorganisation nach Madrid. Ein Wochenende mit 100 anderen saufenden Studenten und ich darf nicht trinken? Warum darf man eigentlich nicht trinken, wenn man Antibiotika nimmt? Warum musste mir die doofe Tante auch gestern für 8 Tage das Zeug verschreiben, da hätte doch 3 auch gereicht. Maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaann
Was ich auch nicht verstehe, wie furchtbar muss man hier aussehen, damit man in Ruhe gelassen wird? Habe mich Gestern zu Lidl geschleppt und was ist? Ich stehe gerade vor dem Dosenregal und da tippt mir so ein kleiner Inder auf die Schulter... Gut, dann tu ich mal so, als hätte ich nichts gemerkt, also krampfhaft auf die Maisdose gestarrt...Nochmal Tippen....mist! Da dreh ich mich um und er redet auf portugiesisch los, ich also: no portuguese! Er auf englisch weiter geredet, ich: no englisch (ähhmmmm....)! und er dann auf deutsch geredet (verdammt!). Der wollte mich anbaggern indem er meinen Rat für die Windelgröße eines 3 Monate alten Babys wissen wollte, hallo? Sehe ich aus, als hätte ich ein Kind? NEIN!!! Ich also auf mein Hals gezeigt und ihm verständlich gemacht, dass ich wegen meiner Erkältung nicht reden kann. Da sagt der doch, dass man beim Kaffeetrinken nicht reden braucht, grrrr...
Das ist schon das zweite Mal, beim letzten Mal habe ich auf die Metro gewartet und der kleine Kerl (auch ein Inder) redet und redet und will, dass ich mit ihm einen Kaffee tinken gehen. NEEEEIN! Und nachdem ihm meine Aussage von einem Freund und einer Verlobung immer noch nicht geschockt hat, will der mir über den Bauch streicheln und fragt ob ich schon ein Baby habe, das würde mich gut stehen, AHHHHHHHHHHHHHH. Ich war kurz davor ihm das Pfefferspray ins Gesicht zu knallen. Stattdessen habe ich auf deutsch einen gesalzenen Wutanfall bekommen, dass er verschreckt weglief.
Ich bin schon so unverschämt zu den Kerlen, aber ich werd und werd die nicht los. Selbst wenn man 40 Grad Fieber hat und absolut schei... aussieht verfolgen einen die Pfiffe und Schmatzlaute. Das ist sowas von nervig. Ich freue mich in der Hinsicht schon wirklich auf Deutschland.
So, ich muss dann mal weiterlernen und mich seelisch auf das Fußballspiel vorbereiten. Bis dann

Donnerstag, 20. November 2008

So, da bin ich wieder. Gibt eigentlich nicht viel zu erzählen. Montag habe ich mir mit Verena die Altstadt und Friedhof des Vergnügens angeschaut, der eine kleine Stadt für sich ist. Überall kleine Mausoleen und man kann von außen die Särge bewundern kann.


Abends waren wir dann alle im Rathaus von Lissabon zu einer kleinen Willkommensfeier für die Erasmusstudenten. War ja ganz nett nur eine Willkommensfeier nach 3 Monaten Aufenthalt war doch etwas merkwürdig, zumal wir am nächsten Tag eine Abschiedsmail bekamen, haha
Die Planung war mal wieder typisch portugiesisch. Nach über einer halben Stunde Verspätung fing die Veranstaltung an und beinhaltete fünf Reden von fünf alten und langweiligen Kerlen und das Beste: in portugiesisch. Selbst wenn alle Studenten hier portugiesisch lernen würden könnte man die doch noch gar nicht verstehen. Die halten eine Rede vor einem internationalen Publikum, das aus Studenten aus aller Welt besteht die hier in Portugal an englisch sprachigen Universitäten studieren in portugiesisch ;)
Und dann kam der zweite Teil des Abends: Alle hatten nichts gegessen, weil es dort was zu essen geben sollte und hatten daher kräftig Hunger. Leider waren nur 3 Kellnerinnen im Einsatz und es gab viel zu wenig Essen und Trinken. Die gierigen Studenten standen am Ende schon alle am Personalausgang und warteten auf ein neues Tablett was sie den Damen dann aus der Hand reißen konnten. Zum Schluss wurden Wachleute eingesetzt, die die Frauen zum Hauptraum eskortieren mussten, damit es wenigstens eine Tablett in den Hauptraum schaffte. Das war ja überhaupt nicht peinlich, dass die jetzt den Eindruck haben, alle Studenten sind geizige, verhungerte Wesen (obwohl, stimmt ja eigentlich...).


Danach war ich mit einer Gruppe von Leuten noch in Institut für Portwein. Dort konnte man lauter Portweine für wenig Geld trinken. War ja ganz lecker, aber das ist ja so was von süß.
Gestern habe ich dann mit Friederike für die WG von Verena gekocht. Ich hab meine Antipasti Vorspeisen gemacht und dann sollte es eigentlich Wraps geben. Das Problem war nur, dass wir den Teig selbst machen wollten, was dann in einer mittleren Katastrophe endete. Aber zum Schluss haben wir dann doch noch irgendwie alle satt bekommen. Was mich an der ganzen Sache nur echt nervte waren meine Franzosen. Vor allem Sarah. Die machen nie etwas! Sie lädt nie jemanden ein oder kochen mal, will aber an allem teilhaben. Da bekommen wir dann Gäste und sie führt sich auf, als wäre sie die Gastgeberin. Fragte dann alle was für einen Wein sie trinken wollten und dachte ich mir nur: „Ja, meinen“. Wie dreist muss man sein, Sachen auszuschenken die man nicht bezahlt hat, die man nicht nach dem Einkaufen den blöden Berg hinaufgetragen hat? Nun ist sie jedenfalls eingeschnappt, da wir ihr das Mitessen verboten haben (War zu wenig da ;) ). Wenn sie ihren Willen nicht bekommt führt die sich auf als wäre sie eine Diva in einem Hollywoodfilm. Erst die Unschuldsaugen einer typischen Französin, aber dann fährt sie die Krallen aus.
So, ich muss jetzt weiter lernen. Habe schon in vier Wochen eine Klausur in Kiel bei dem lieben Herrn Wohltmann. Ihr seht, die Zeit vergeht wie im Fluge bis ihr mich wieder habt.
Seid gegrüsst!

PS: Ach ja, da fällt mir noch ein. Ich habe endlich wieder mal richtig schön Tennis gespielt. Schon witzig, in Deutschland ist schon die Hallensaison voll im Gange und wir spielen noch draußen. Habe mit Frederico (einem Portugiesen) gespielt. Ich hab jetzt einen Muskelkater, ich wusste gar nicht, dass ich soviele Muskeln besitze.
Guten Morgen ihr alle!
Das Wochenende hat mich geschafft!!! Ich war selten so kaputt.
Aber von vorn.... was ist in der letzten Woche so passiert? Die letzte Woche war die Zeit der Midterm und ich muss sagen, dass sich meine Abneigung zu dieser Uni immer verstärkt. In Development Economics haben wir zum Beispiel ein typisches Makroökonomikmodell bearbeitet. Normalerweise würde in der Klausur die Bearbeitung dieses Modells gefordert werden, um zu sehen, ob der Student das System wirklich begriffen hat. Und was machen die hier? Die geben die gleichen Formeln und Funktionen wie in den Tests aus den letzten Jahren, wollen überhaupt nicht die Wege zur Lösung aufgezeigt bekommen, sondern nur die Endgleichung die man durch die Tests der letzten Jahre schon weiß. Der Hauptteil der Aufgabe bestand darin, dass man dann Zahlen einsetzen sollte (0,45*0,3+0,7-0,005...) und dann per Kopf ausrechnen sollte, HALLO?
Was ist das denn für ein Blödsinn? Ich finde das eine Unding, später im Beruf hat man immer einen Taschenrechner oder Computer zur Hand, da geht es dann nicht ums Kopfrechnen wie in der 2. Klasse, sondern darum, dass man die Modelle analysieren kann und Formel bearbeiten kann. Ich habe mich geweigert den Mist auszurechnen. Meine Professoren zu Hause hätten sowas nie gemacht, sondern nur trocken gesagt, dass wir das 1*1 zu Hause rechnen könnten und es in der Universität um wissenschaftliches Arbeiten gehen würde. Die Leute hier haben keine Ahnung von dem ganzen Kram, haben dann am Schluss aber den gleichen Abschluss wie ich, das finde ich unverschämt!
Bin danach erstmal mit Verena zum Schwimmen, damit wir uns abregen konnten. Am Donnerstag habe ich mich von Verena überreden lassen ins Lux zu gehen. Dort haben an dem Abend Boys Noize aufgelegt. Nachdem wir viel zu lange in der Schlange vor dem Eingang gewartet haben wurde es noch ein richtig lustiger Abend. Die Musik war echt super, aber ich finde die Preise sind da echt übertrieben: 10 Euro Eintritt und für jedes Getränk mindestens 6 Euro. Ich war dann irgendwann um 5 im Bett und nach weniger als zwei Stunden klingelte auch schon wieder mein geliebter Wecker. Auf zum Ausflug mit dem Sprachkurs, juhu!

Wir sind mit unseren Portugiesischlehrern nach Tomar gefahren, eine Kleinstadt 100 km nordöstlich von Lisboa, wo das Convento de Cristo (Christuskloster) steht, das zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt. War ja wirklich hübsch und das Wetter war einfach super (20 Grad und Sonnenschein), aber eine zweistündig Führung durch das Kloster und das dann noch in portugiesisch, mit weniger als 2 Stunden schlaf...das war dann doch ein kleinwenig zu viel für mich. Danach ging es dann noch in eine Synagoge und in eine Universität zum essen.

Abends hat dann noch Martina eine WG-Party gemacht. Das war vielleicht eine Wohnung. Das Schlimmste war erstmal in die Wohnung zu kommen. Nachdem man das Haus betreten hatte ging es gleich in den Keller und nach einigen Gewölben kam man dann auf einen riesigen überdachten Hinterhof. Sie wohnte im 5 Stock und man musste erst über eine uralte Wendeltreppe mit super niedriger Brüstung und kleinen Stufen mit großen Hohlräumen hinaufklettern. Nun weiß ich wenigstens, dass ich unter Höhenangst leiden kann.




Ich war dann irgendwann um 4 zu Hause und dank meiner lieben WG Mitbewohner und einer Fete im Wohnzimmer erst um 6 oder so im Bett, war aber total lustig. Am nächsten Tag gings auch schon wieder um 9 Uhr raus in die Stadt, das Wetter genießen. Abends waren Friederike und ich dann auch noch auf einer Caipirinhaparty bei Verena, worauf wir wieder nicht vor 5 ins Bett kamen. Sonntag lag ich dann im Koma!!!
War eine lustiges Wochenende von dem ich viele Eindrücke, Fotos und eine dicker Erkältung gewonnen habe ;)

Montag, 10. November 2008

Ich kann ja verstehen, dass man in einer WG immer einige Kompromisse eingehen muss, aber wenn man sich die ganze Woche auf sein Sonntagsbrötchen mit der letzten Wurst von zu Hause freut und dann kurz vor dem Hineinbeißen ein Schamhaar findet, dann ist das Maß voll! Aber von vorn.

Wir haben zwei Toiletten, eine große, die vom Flur begehbar ist und eine kleine, die man von der Küche aus erreichen kann. Mein Lieblingsitaliener benutzt als einziger das kleine Badezimmer und weigert sich daher das große zu putzen, das ist an sich ja auch noch in Ordnung, wenn er dann doch wenigstens seins putzen würde. Eigentlich ist es mir egal was er da in seinem Badezimmer treibt, aber es befindet sich nun mal in der Küche und da finde ich etwas Hygiene wichtig. Genau vor der Badezimmertür ist auch unser Tisch, wo wir alle unser Obst und Gemüse lagern. Jedenfalls hat der Junge ein echtes Haarproblem. Der hat soviel Körperbehaarung, das ist schon nicht mehr schön. Als ich dann am Sonntag dieses Haar auf meinem Brötchen entdeckt habe, bin ich mal in das Badezimmer gegangen. IHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Sowas habe ich noch nicht gesehen, Haare, überall Haare (und anderes). Darauf hatte ich dann die fixe Idee das Badezimmer zu putzen: Gummihandschuhe bist unter die Ellenbogen, Kopftuch um die Haare und im Takt von Madonnas „Time goes by…so slowly“ dieses schei…Badezimmer sauber gemacht. Und was ist? zwei Tage später wieder saudreckig. Wie macht der das? Ich werde das aber garantiert nicht noch mal sauber machen, nun steigen schon meine Mitbewohner auf die Barrikaden. Ich mein, es ist doch nicht so schwer, wenn man aufs Klo geht in die Schüssel zu machen. Das Ekelige daran ist, wenn ich mir Obst hole, dann stinkt die ganze Küche nach Kot und das ist wirklich nicht appetitlich. Er lässt nämlich schon immer die Tür auf, weil das so stinkt. Morgen haben wir jetzt eine WG- Besprechung, juhu!

Was gab es denn noch spannendes die letzten Tage? Ach ja: Halloween. Na, das war ja ein Spaß. Meine Haare hassen mich immer noch dafür. Verena hatte eine Halloweenparty bei sich veranstaltet und ich bin als Teufel verkleidet dahin gegangen. Friederike hat dann mit viel Gewalt und einer Dose Haarspray meine Haare antupiert. Sah ja nicht schlecht aus, aber ich habe 3 Tage gebraucht um wieder meine Haare kämen zu können.

Hatte mir in einem Shop ein paar Sachen zum Verkleiden gekauft und war danach bei H&M. Leider war ich so blöd und habe fünf Minuten meine Tüte am Boden stehen lassen und habe weiter durch die Kleiderständer geschaut und was ist? Weg war sie. Man kann hier nichts unaufbesichtigt lassen. Aber mal im Ernst, wer klaut denn bitte eine Tüte mit Teufelshörnern? Es war zum Größten Teil leider auch meine Schulde, man darf den Menschen hier einfach nicht trauen. Also wieder neue gekauft und wieder unnötig Geld ausgegeben.

Nach der Fete von Verena wollten wir dann auf eine Feier von einigen Erasmusstudenten, ist anscheinend legendär, denn die findet jedes Jahr in dem Haus statt, nur leider ist seit dem letzten Jahr die chinesische Mafia in das Stockwerk darunter eingezogen, die das anscheinend nicht so lustig fand. Die haben dann einfach mal mit einigen Schlägern die Wohnung geräumt, aber damit muss man hier in Lissabon rechnen, dass sich selbsternannte Mafiosies hier groß aufspielen. Sind dann ins Bairro Alto gegangen, wo wir mit unseren Verkleidungen doch etwas heraus stachen. Wurden die ganze Zeit fotografiert. Die Portugiesen feiern nämlich Halloween, aber ohne Verkleidung, und


Gestern hatte ich hatte ich auch ein Erlebnis der dritten Art. Ich bin schon verzweifelt, weil mein Handy geklaut wurde und ich daher meine deutsche Handykarte nicht benutzen kann, aber dann hatten wir vier Tage auch noch kein Internet. Und dann schaue ich Gestern seelenruhig ein Film und plötzlich ist mein Laptop tot, absolut tot, nichts ging mehr. Habe darauf leicht aufgelöst Mama von der Telefonzelle aus angerufen was mich schlappe 6 Euro für knapp 4 Minuten gekostet hat. Gott sei Dank hat sich das am Ende nur als ein Wackelkontakt heraus gestellt. Aber ich dachte schon, dass ich nun ganz von der Außenwelt abgeschnitten wäre.

Heute Abend feiert Hellena, ein deutsches Mädels, eine „Bad-Taste-Party“, als wenn ich mich dafür noch groß verkleiden müsste. Sehe im Augenblick furchtbar aus.

Werd mir einfach wieder die Teufelshörner aufsetzen, dann hat es sich vielleicht rentiert sie zweimal zu kaufen.

So Sweetys, bis die Tage

Samstag, 8. November 2008

Vorweg ist zu sagen: mein Internet ging tage lang nicht, deshalb ist diese Nachricht schon etwas älter ;)

So warm es am Tag hier ist, so kalt ist es in der Nacht. Heute in der Stadt habe ich es bereut eine lange Jeans angezogen zu haben, aber in meinem Zimmer ist es nachts so kalt. Habe eben schon überlegt, ob ich „Sternentaler“ nachspielen soll und mir Streichhölzer anzünde. Ich habe in meinem Zimmer keine Heizung (hat hier anscheinend niemand) und das Fenster zeigt nach Nord-Ost. Das war ja im Sommer noch ganz gut, aber so langsam fange ich nachts an zu zittern. Schlafe immer nach der Zwiebelmethode: ganz viele Schichten von Kleidung an meinem Körper. Naja, werde hoffentlich nicht am Kältetod sterben.

Aber eine gute Nachricht: die Italienerinnen sind weg, juhu! Mein Mitbewohner Alberto hatte ja 5 Mädels zu besuch und ich fand die so was von unfreundlich. Die haben einen das Gefühl vermittelt selbst ein Besucher in der eigenen Wohnung zu sein und nur zu stören. Donnerstag musste ich regelrecht darum kämpfen als erste ins Badezimmer zu kommen. War schon spät dran und die wollten alle vor mir duschen.

Abends wollten wir dann alle weggehen und vorher hatte ich ein kleines Haarproblem. Was habe ich nun gelernt? Frage nie jemanden, ob er dir deinen Pony schneidet. Friederike und Sarah haben es dann angeboten und ich habe leider Sarah als meine Friseurin ausgewählt. Also ab in die Küche, mich auf einen Hocker gesetzt und los gings. Da nimmt die Französin doch meine Haare, hebt die hoch und schneidet einfach 2 Zentimeter ab: AAAAAAAAAHHHHHHH! Auf meinen Protest hin wurde mir dann das erste Glas Wein in die Hand gedrückt und gemein gelacht. Dann waren auch schon die fünf Italienerinnen da und irgendeine die überhaupt keine englisch konnte hatte dann auch schon ne zweite Schere in der Hand. Daraufhin wurde an die halbe Stunde über die Länge meines Ponys auf Italienisch gefachsimpelt und meine Einwürfe und Wünsche glimpflich überhört. Friederike versuchte tapfer mich mit einem Glas Wein nach dem anderen zu beruhigen. Am Ende sah ich zum Erstaunen aller doch ganz gut aus und hatte sogar noch Haare auf dem Kopf.

Eine halbe Stunde und etliche Gläser Wein später kamen dann die ganzen Leute aus meiner Uni zu uns in die Wohnung.

Nach einer Stunde klingelte plötzlich jemand an der Tür und ein alter Mann, ich schätze mal der wohnt auch in unserem Haus, fing an auf mich und Sarah einzureden, Problem: auf Portugiesisch!!!! „Hä, was will der?“

Also immer „Desculpe“ wiederholt (das einzige Portugiesische Wort das wir wirklich gut beherrschen). Als ich dem Ganzen dann müde wurde und er nicht aufhören wollte zu meckern zog ich meine Schuhe aus, da das anscheinend ja noch eine Weile dauern würde und was ist? Das Männlein verstummte! Ups, dann war ich wohl die Sat alles Üblen.

Danach ging es ins Lux. Das ist sooooo schön da. Das ist anscheinend die angesagteste Diskothek in Lissabon und ziemlich schwer dort hineinzukommen, regelmässig müssen Leute wieder nach Haus gehen. Muss jetzt mal etwas arrogant sein: ich habe davon noch nichts mitbekommen! An dieser Stelle danke ich meinen Eltern für ihr Erbgut. ;)

Das Lux gehört übrigens John Malkovic dem Hollywoodschauspieler. An dem Abend haben Basement Jaxx aufgelegt. Ich kannte die gar nicht, aber deren Musik ist wirklich super, habe mich zwar zum Affen gemacht, da ich so ausgeflippt getanzt habe, aber egal. Ach ja, meine kleine Mitbewohnerin war leider leicht betrunken und hat mich beim Tanzen mit in die Tiefe gezogen. Na toll, enger Rock und ich auf dem Boden in einer schicken Diskothek, versucht dann mal elegant wieder aufzustehen. Natürlich hat mir keiner geholfen sondern nur gelacht oder ein Foto gemacht. Juhu!

Sonst gibt es eigentlich nichts weiteres Besonderes zu berichten. Dann bis demnächst